Wissen und Hierarchie

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Kann es sein, dass Wissen früher oder später jede Hierarchie untergräbt, die sich auf vermeintlich "besondere" Fähigkeiten einer Elite beruft? Wenn immer mehr Menschen wissen, dass die vermeintlich "hohen" Priester auch nur mit Wasser kochen, verlieren sie den Respekt vor diesen Priestern. Wenn wir wissen, wie Topmanager, Politiker, Diktatoren und Superstars zu ihren Entscheidungen und Handlungsweisen kommen, verlieren sie den Status des Besonderen. Sie sind dann nur noch Menschen, die nach erlernbaren Regeln handeln - bestenfalls ausgestattet mit etwas zufälligem Talent oder schlimmstenfalls mit einem schlechten Charakter.

Demnach wäre eine Gesellschaft mit gleichen Rechten aller Menschen, eine demokratische Gesellschaft, das Ergebnis zunehmenden Wissens in breiten Teilen der Bevölkerung. Gesellschaften mit mächtigen Eliten sind danach nur möglich, wenn große Teile der Bevölkerung von diesem Wissen ferngehalten werden. Nur unter diesen Bedingungen können sich die Eliten ein "geheimes" Wissen zuschreiben, dass nur ihnen zur Verfügung steht und ihre Führerschaft begründet.

Industriegesellschaften mit starker Arbeitsteilung und hohem Wissensbedarf in allen Bereichen würden dann immer eine demokratische Struktur anstreben. Hierarchien würden nur aufgabenbezogen und temporär in Verhandlungsprozessen entstehen und wieder aufgehoben, wenn sie nicht mehr benötigt werden.

Andererseits zeugen Gesellschaften mit wissensbasierten Hierarchien von Ungleichheit und borniertem Verharren in vermeintlichen Gewissheiten. Wissen ist Macht!

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