Die Unschuldigen

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"Die Unschuldigen" ist ein norwegischer Horrorfilm aus dem Jahr 2021. 4 Kinder in einer Hochaussiedlung am Waldrand irgendwo im Nirgendwo freunden sich zunächst an. 3 der Kinder haben übernatürliche Kräfte, die sie nach und nach entdecken und auf freundliche und böse Weise nutzen. Im Zentrum des Films steht Ida, ein etwa 10jähriges Mädchen ohne besondere Kräfte, dass sich zwischen Gut und Böse entscheiden muss.

Der Film erzählt seine Geschichte ausschließlich aus der Perspektive der Kinder, die ihren eigenen Mächten und ihren Gefühlen hilflos ausgeliefert sind, während die Erwachsenen, gefangen in ihrem Alltag, nichts davon mitbekommen. Wir beobachten die Kinder bei verstörend grausamen "Spielen", der begeisterten Entdeckung ihrer neuen Fähigkeiten und den traumatischen Demütigungen, die schließlich in der Katastrophe enden.

Anders als gängige Horrorfilme wird in diesem Film weder in Blut gewatet noch sind Gut und Böse sauber getrennt. Der Film bewegt sich unerträglich nah an der Wirklichkeit. Die Kinder tun das was Kinder tun: sie versuchen Freunde zu finden, Verletzungen zu entgehen oder sich für sie zu rächen, ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten zu entdecken - und sie "experimentieren" mit ihrer Umwelt: Dingen, Tieren und Menschen.

Der Unterschied diese Films zum echten Leben ist lediglich der Grad der Fähigkeiten, über die die Kinder verfügen. Und damit berührt dieser Film ein Thema, das auf diesen Seiten an vielen Stellen verhandelt wird: Wie geht man mit Fähigkeiten um, die die eigenen intellektuellen Möglichkeiten weit übersteigen?

Anders als viele Kritiken dieses Films sehe ich in ihm nicht nur die Inszenierung der Phrase von der "grausamen Kindheit", zu der wir als Erwachsene nur schwer einen Zugang finden, sondern auch die Auseinandersetzung mit dem promethischen Gefälle, mit der sich die Menschheit seit jeher auseinandersetzen muss.

Die Menschen - auch die Erwachsenen - unterscheiden sich nicht wesentlich von den Kindern in diesem Film. Ohne die Tragweite ihres Handelns wirklich zu verstehen, manipulieren sie die Welt um sie herum, experimentieren sie mit lebendigen Wesen und geben ihren Vergeltungsphantasien mit neuen Waffen freien Lauf.

Der einzige Unterschied zu den Kindern in diesem so verstörenden Film und den realen Erwachsenen liegt nur in der Fähigkeit der Erwachsenen, ihr Handeln in wohlgewählten Worten zu rechtfertigen und vermeintliche Kausalketten aufzubauen, die ihr so grausames Handeln rechtfertigen.

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