Schlussstrich

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Viele [[Wer ist Deutschland|Deutsche]] würden gerne einen Schlussstrich unter die deutsche Verantwortung für die Vernichtung von 6 Millionen Menschen während des 3. Reichs ziehen und zur Tagesordnung übergehen. Was haben wir schließlich noch damit zu tun? Gleichzeitig feiern sie ausgiebig Gedenktage zu Ereignissen, die in weiter Vergangenheit liegen, rühmen sich großer Männer, die nichts mehr mit unserer heutigen Gesellschaft zu tun haben und nehmen gerne andere Aspekte unserer Geschichte als Grundlage für aktuelle Entscheidungen auf.
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Viele [[Wer ist Deutschland|Deutsche]] würden gerne einen Schlussstrich unter die deutsche Verantwortung für die Vernichtung von 6 Millionen Menschen während des 3. Reichs ziehen und zur Tagesordnung übergehen. Was haben wir schließlich noch damit zu tun? Gleichzeitig feiern sie ausgiebig Gedenktage zu Ereignissen, die in weiter Vergangenheit liegen, rühmen sich großer Männer, die nichts mehr mit unserer heutigen Gesellschaft zu tun haben und nehmen gerne andere Aspekte unserer Geschichte als Grundlage für aktuelle Entscheidungen auf. Gerne greifen wir die Grundlagen der christlichen Ethik auf, um uns als allzeit [[wir sind die Guten|gute Menschen]] darzustellen.
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Wer sich nicht für die Schandtaten seiner Ahnen schämen will, hat auch nicht das Recht, auf deren Großtaten [[stolz]] zu sein!
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Bei menschlichen Individuen - z.B. einem Triebtäter - sind viele Menschen der Ansicht, dass diesen Menschen auch nach Verbüßen einer Strafe kein Recht auf Gnade zusteht und plädieren für lebenslanges Wegsperren. Niemand würde einem Menschen, der einmal ein Kind auf grausamste Weise misshandelt hat, zugestehen, anderen Ratschläge im Umgang mit Kindern zu geben. Zu recht würde man ihn niemals in einem Kindergarten als Erzieher einstellen.
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Die Deutschen haben im 20. Jahrhundert zweimal auf exzessive Weise ihren [[Pegida|nationalistischen und reaktionären Reflexen]] freien Lauf gelassen. Sie sind dafür - recht moderat - bestraft worden. Heute leben die Deutschen besser als je zuvor. Sind wir jetzt wieder die [[wir sind die Guten|Guten]]? Dürfen Deutsche jetzt wieder nationalistisch und reaktionär sein - weil: [[Politisch korrekt|das wird man ja noch sagen dürfen]]! Dürfen wir wieder "[[Rat und Tat|Erzieher]]" der Welt sein? Oder gehören wir als Nation für immer weggesperrt...?
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Das Beispiel einer "[https://www.youtube.com/@nichtmehrpolitikverdrossen AfD-Versteherin]", die mit braven Worten erläutert, warum [[Pegida|Herr Höcke]] mit seinem "Denkmal der Schande" recht haben könnte. Ihre Argumente gegen ein Mahnmal für die Verfehlungen der Vergangenheit sind von wärmender Schlichtheit und verweisen einzig auf ihre persönliche Erfahrung mit "Schande": Sie würde schließlich die (überwundene) Porno-Sucht ihres Mannes nicht leugnen, aber auch nicht offen zur Schau stellen. Wenn man davon absieht, dass sie mit dem [https://youtu.be/iEambC4smO0 YouTube-Video] genau das tut - was wäre, wenn ihr Mann die eigenen Kinder missbraucht hätte? Würde sie dann auch so milde über seine Vergangenheit hinwegsehen? Bei der deutschen Schande geht es nicht um einen privaten "Ausrutscher" - es geht um das Versagen einer ganzen Gesellschaft! Wer sich damit nicht kontinuierlich und immer wieder auseinandersetzen will, ist blauäugig oder hat anscheinend kein Problem mit diesem Versagen - auf das man es bei Bedarf gerne wiederholen möchte.
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[[Kategorie:Gesellschaft]]

Aktuelle Version vom 10:18, 14. Apr. 2025

Viele Deutsche würden gerne einen Schlussstrich unter die deutsche Verantwortung für die Vernichtung von 6 Millionen Menschen während des 3. Reichs ziehen und zur Tagesordnung übergehen. Was haben wir schließlich noch damit zu tun? Gleichzeitig feiern sie ausgiebig Gedenktage zu Ereignissen, die in weiter Vergangenheit liegen, rühmen sich großer Männer, die nichts mehr mit unserer heutigen Gesellschaft zu tun haben und nehmen gerne andere Aspekte unserer Geschichte als Grundlage für aktuelle Entscheidungen auf. Gerne greifen wir die Grundlagen der christlichen Ethik auf, um uns als allzeit gute Menschen darzustellen.

Wer sich nicht für die Schandtaten seiner Ahnen schämen will, hat auch nicht das Recht, auf deren Großtaten stolz zu sein!

Wegsperren - ein Leben lang

Bei menschlichen Individuen - z.B. einem Triebtäter - sind viele Menschen der Ansicht, dass diesen Menschen auch nach Verbüßen einer Strafe kein Recht auf Gnade zusteht und plädieren für lebenslanges Wegsperren. Niemand würde einem Menschen, der einmal ein Kind auf grausamste Weise misshandelt hat, zugestehen, anderen Ratschläge im Umgang mit Kindern zu geben. Zu recht würde man ihn niemals in einem Kindergarten als Erzieher einstellen.

Die Deutschen haben im 20. Jahrhundert zweimal auf exzessive Weise ihren nationalistischen und reaktionären Reflexen freien Lauf gelassen. Sie sind dafür - recht moderat - bestraft worden. Heute leben die Deutschen besser als je zuvor. Sind wir jetzt wieder die Guten? Dürfen Deutsche jetzt wieder nationalistisch und reaktionär sein - weil: das wird man ja noch sagen dürfen! Dürfen wir wieder "Erzieher" der Welt sein? Oder gehören wir als Nation für immer weggesperrt...?

Wie man sich die Welt schönredet

Das Beispiel einer "AfD-Versteherin", die mit braven Worten erläutert, warum Herr Höcke mit seinem "Denkmal der Schande" recht haben könnte. Ihre Argumente gegen ein Mahnmal für die Verfehlungen der Vergangenheit sind von wärmender Schlichtheit und verweisen einzig auf ihre persönliche Erfahrung mit "Schande": Sie würde schließlich die (überwundene) Porno-Sucht ihres Mannes nicht leugnen, aber auch nicht offen zur Schau stellen. Wenn man davon absieht, dass sie mit dem YouTube-Video genau das tut - was wäre, wenn ihr Mann die eigenen Kinder missbraucht hätte? Würde sie dann auch so milde über seine Vergangenheit hinwegsehen? Bei der deutschen Schande geht es nicht um einen privaten "Ausrutscher" - es geht um das Versagen einer ganzen Gesellschaft! Wer sich damit nicht kontinuierlich und immer wieder auseinandersetzen will, ist blauäugig oder hat anscheinend kein Problem mit diesem Versagen - auf das man es bei Bedarf gerne wiederholen möchte.

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