Differenz

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Natürliche Wesen nehmen Differenzen stärker war, als statische Zustände. Wir werden in unserer Kindheit auf unsere Umgebung "geeicht". Später werden wir hoch empfindlich für jede minimale Abweichung von dieser Basis. Dagegen differenzieren wir die großen Abweichungen kaum. Alle Chinesen sehen gleich aus. Der Fremde ist uns nicht weniger fremd als ein Alien von einem anderen Planeten.

Deshalb hat der Deutsche Angst vor einem syrischen Flüchtling und nicht vor einem deutschen Hooligan.

Die Wahrnehmung der Welt über Differenzen erlaubt es einem Lebewesen, Veränderungen mit geringem Aufwand sehr genau zu registrieren und auszuwerten. Systematische Fehler durch Umwelt oder das Individuum selbst werden bei der Differenzbildung herausgefiltert. Verzichten muss es dafür auf die "absolute" Wahrheit.

Um absolut gültige Informationen zu erhalten, müssten unsere Sensoren regelmäßig an einem Referenzpunkt geeicht werden. Jeder Fehler und jeder Einfluss durch die Umgebung würde sich direkt auf das Ergebnis auswirken. Probleme, mit denen die Naturwissenschaftler bei ihren Messungen ständig zu kämpfen haben.

Durch die Konzentration unserer Wahrnehmung auf die Differenzen blenden wir aber immer unzählige Informationen über die Wirklichkeit aus. Alles was sich nicht verändert, wird nicht wahrgenommen. Das nicht Wahrgenommene kann aber in der Zukunft relevant sein. Um die Zukunft vorhersagen oder planen zu können, müssten wir diese blinden Flecken ausleuchten.

Ich hoffe, es wird der menschlichen Zivilisation niemals gelingen.

Differenz und Information

Kann es sein, dass es ohne Differenzen gar keine Informationen gäbe? Welche Information liefert uns eine weisse Wand ohne Strukturen, Schatten oder Störungen? War die Welt vor dem Urknall ohne Information - weil ohne jede Differenz? Entstand das Wissen der Welt erst im Augenblick der Trennung im Urknall?

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