Wenn der Sarrazin ruft

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Der Herr Sarrazin hat mit seinen Machwerken die unqualifizierte Islamkritik in Deutschland hoffähig gemacht. Die Warnungen vor dem Untergang des Abendlandes nehmen seitdem inflationär zu. Pegida und AfD, politische Vereinfachungen und brennende Flüchtlingsheime sind zum Alltag in Deutschland geworden. Die Medien überschütten uns mit Geschichten von bösen Fremden. Angerührt hat Herr Sarrazin (ein ehemals hochrangiger SPD- und Bankenfunktionär) eine von Ressentiments triefende Soße, in der er sich nicht scheute, krude Statistikinterpretationen mit Halbwissen aus Genetik und Soziologie für seinen braunen Fond zu verwenden.

Aber Achtung
Herr Sarrazin ist das Symptom - nicht die Ursache. Es sind gesellschaftlich Strömungen und Entwicklungen, die den Boden für solche Figuren bereiten. Diese Strömungen brauchen nicht immer einen Verursacher oder Verführer. Manchmal entstehen sie einfach so und Ideen wie die des Herrn Sarrazin finden plötzlich einen fruchtbaren Boden und gedeihen und gedeihen und gedeihen...


Sarrazin die 2.

August 2018 - Herr Sarrazin konnte wieder nicht an sich lassen. Weiße, alte Männer - das weiß man ja - leiden gelegentlich an Inkontinenz. Vielleicht auch der arme Herr Sarrazin? Denn es musste wieder raus und liegt jetzt stinkend in der Öffentlichkeit: sein neues Buch. Und er hat es wieder vollgemacht mit all den bekannte Ressentiments, die er über die Jahre in seinem Kopf gesammelt hat. Aber warum müssen wieder allerlei Medien über diesen Haufen berichten? Was ist daran relevanter als das Geplappere eines dementen ehemaligen SS-Offiziers im Altenheim - und darüber wird meines Wissens eher wenig berichtet.


Der Grüne Sarrazin

Auch die Grünen haben ihren Sarrazin: Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, kämpft für die deutsche Leitkultur und ein weißes Werbebild der deutschen Gesellschaft. Er fragte im April 2019 ernsthaft, warum die "Deutsche Mehrheitsgesellschaft" nicht in der Werbung der Deutsche Bahn vorkommt - stattdessen werde sie von Migrantschen repräsentiert. Hä???

Seit wann fragen wir nach der Realität in der Werbung? Seit wann werden wir dort von unseres gleichen repräsentiert? Herr Palmer, natürlich sind sie kein Rassist. Sie haben nix gegen schwarze Köche und orientalische Moderatorinnen - sie wollen sie nur nicht in der Werbung für die deutsche Bahn sehen - und wenn, dann nur eingerahmt von mindestens 15 typischen Deutschen, damit das gesellschaftliche Verhältnis im Bild stimmt!

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