Loyalität - Fluch und Segen

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Chantal Schumpeter (Diskussion | Beiträge)
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Die Idee der Loyalität gegenüber anderen, einer Nation, der Familie oder einer Gruppe stellt in vielen Kulturen eine elementare Grundlage für Gemeinschaftssinn und Kooperation dar. Man ist loyal und man fordert Loyalität von anderen - je nach Status und Machtposition. Man hält zu Freunde, Familienangehörigen oder Kollegen. Auf der persönlichen Ebene bedeutet dies Beistand und Unterstützung.

Wer loyal ist, handelt im Sinne der anderen und vermeidet Handlungen, die den anderen Schaden. Iloyalität führt zu Ausgrenzung aus der Gruppe. In manchen Leit- und Parallelkulturen kann diese "Ausgrenzung" bis zur Vernichtung des Iloyalen gehen. Loylität schützt die Gruppe aber sie birgt auch Konflikte, die nicht immer aufgelöst werden können. Wie geht man damit um, wenn Freunde Böses tun? Wenn der Vater die Schwester schlägt, der Kollege korrupt ist?

Wir leben heute in Gesellschaften mit Millionen Individuen. Die Loyalität zu Einzelnen kollidiert immer wieder mit der Loyalität zur Gesellschaft. Ein Polizist soll Recht und Ordnung durchsetzen und deckt Kollegen, die gegen Recht und Ordnung verstoßen. Ein Bruder tötet seine Schwester, weil sie die Ehre der Familie beschmutzt hat und ingoriert die Ehre wem Ehre gebührt der Gesellschaft, in der er lebt. Ein Bürger tötet seinen Mitbürger, weil dieser vermeintlich die Gemeinschaft gefährdet und hält sich damit nicht an die Werte dieser Gesellschaft.

Loyalität ist immer wieder ein Freifahrtscheint, eine "Cart Blanche", um die Interessen einer Gruppe gegenüber anderen Gruppen durchzusetzten. Und sie ist ein mächtiges Werkzeug, um Menschen an Gruppen zu binden.

Mafiöse Strukturen, gewaltätiger Die Häßlichkeit des Nationalismus oder gnadenlose Gewalt in Familien sind ohne die Idee der Loyalität nicht denkbar. Den sie fordert, dass alle Beteiligten zu den Schandtaten anderer Gruppenmitglieder schweige. Wer gegen dieses Schweigegebot verstößt ist Verräter und wird ausgestoßen.

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