Die Zerstörung der Utopie durch die Utopisten

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Die Geschichte der Menschheit wird begleitet von Träumen und Visionen besserer Zeiten und Welten. Menschen, die glücklich und in Eintracht zusammenleben - Gesellschaften ohne Differenzen und Auseinandersetzungen - Wohlstand, Gesundheit und Glück für Alle - das sind die Zutaten der immer wiederkehrenden Utopien. Religionen versprechen uns das ewige Glück nach dem Tode, politische Ideologien wollen das Glück noch zu Lebzeiten erzwingen. Wissenschaftliche und technische Visionen versprechen die Beseitigung von Problemen und Ärgernissen durch ausgeklügelte technische Lösungen.

Aber schauen Sie sich um: eine Welt ohne Hunger? ... ohne Krieg? ...ohne Schmerzen und Leid? ...ohne Krankheiten?

Und einen erheblichen Anteil am scheitern der Visionen haben die Utopisten selbst. Entweder verlieren sie unter dem Einfluss ihres unbedingten Willens die Welt zu verbessern jedes Gefühl für das Leid, dass sie bei denen anrichten, die ihnen nicht folgen wollen - oder sie ignorieren, geblendet von dem Traumbild des erwünschten Paradieses, die Schäden und Katastrophen, die sie ganz nebenbei anrichten.

Die Massaker von Revolutionären und religiösen Eiferern und die Kollateralschäden ehrgeiziger Technokraten sind legendär.

Aus den erträumten schönen, makellosen Wunschbildern führen die Utopien und Religionen geradewegs zu gelebten Horrorgeschichten. In Myanmar ist nichts von der milden Weltsicht des Buddismus zu sehen. Der nachsichtige Geist des Islams findet sich kaum in den traditionsversessenen Gesellschaften Saudi Arabiens oder Pakistans. Die Idee der Toleranz und Bescheidenheit sucht man vergeblich in den christlich geprägten Ländern Europas.

Der Glaube an die Gleichheit der Menschen wurde im kommunistischen China ausgemerzt.

Es sind die Utopisten selbst, die mit ihrer Beschränktheit und ihrem bornierten Besserwissertum die Kraft der Utopien zerstören.

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