Political Correctness 2016

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Ende 2016 hob eine eigentümliche Debatte in Deutschland an. Diverse Mitglieder der Meinungselite aus Politik und Medien glaubten, in der politischen Korrektheit eine Ursache für den Erfolg von Populisten gefunden zu haben.

Angeblich sorgt die politische Korrektheit dafür, dass Meinungen, die mit Rassismus, Intoleranz, Nationalismus und Diskriminierung assoziiert werden, in unserer Gesellschaft nicht öffentlich ausgesprochen werden dürfen. Diese "Verbote" führten dann - so die Theorie - zu Verdruss und dem Bedürfnis, mal ganz populistisch über die Stränge zu schlagen.

Tatsächlich gibt es aktuell eine neue Form der politischen Korrektheit. Früher durfte man Menschen, die anderen Menschen wegen ihrer Religion, ihres Geschlechtes oder ihrer Abstammung Bürgerrechte absprachen als Nazis bezeichnen. Heute werden sie verharmlosend als "Populisten" und deren Anhänger als "besorgte Bürger" bezeichnet, die es ernst zu nehmen gilt.

Politische Korrektheit bedeutet eigentlich im Kern nur eins: Nachdenken bevor man redet!

Wer das für unzumutbar hält, für den sind auch alle Errungenschaften der Aufklärung irrelevant. Eigenartig, dass ausgerechnet Erzkonservative und Reaktionäre, die bei jeder Gelegenheit auf Sitte, Anstand und angemessenes Benehmen pochen, die Höflichkeiten gegenüber anderen Meinungen, Lebensgeschichten und kulturellen Hintergründen als "unzumutbare Denkverbote" ablehnen.

Meiner Kenntnis nach darf jeder Deutsche einen Sinti oder Roma "Zigeuner" nennen, ohne eine Ordnungsstrafe zu riskieren. Aber genauso sollte jeder Zigeuner einen Deutschen straffrei "Nazi" nennen dürfen - schließlich ist der Nazionalsozialismus integraler Bestandteil der deutschen Kulturgeschichte.


http://www.otto-brenner-stiftung.de/otto-brenner-stiftung/aktuelles/mitte-studie.html

Wer ist Schuld an der AfD

Die neuste Schuldzuweisung richtet sich an die kosmopolitische Elite - Menschen, die offen und neugierig gegenüber anderen Kulturen sind, die ihre Freiheit zu nutzen wissen und sich gegen Intoleranz und Ressentiments stellen. Sie seien mit ihrer Ignoranz gegenüber den eigenen Privilegien eine der Ursachen für die Feindschaft der Globalisierungsverlierer gegenüber den Eliten.

Sicher sind SUV-fahrende Mütter im Biomarkt ein schönes Ziel für Spott und Häme, um die Ideen der Nachhaltigkeit und Bescheidenheit zu diskreditieren. Aber was ist mit den SUV-fahrenden Immobilienmaklern, den Porsche-fahrenden Zuhältern und all den gierigen Neo-Liberalen, die rücksichtslos nur den wirtschaftlichen Erfolg im Auge haben und alles zerstören, was ihnen dabei im Wege ist?

Das "interessierte Kreise" den grünen Mittelstand und die kosmopolitische Bohème unserer Großstädte für die wachsende Zahl der Rechtsperversen verantwortlich machen, ist ein mieser Trick, um von den eigentlichen Verursachern abzulenken - den Gierigen und Egoistischen, den neoliberalen Ideologen, den unzähligen Verschwendern und Mächtigen, den alten weißen Männern, die Angst haben, ihren Status zu verlieren. Seit wann sind 8% Veganer eine Bedrohung für unsere Freiheit?

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