Ingenieure und Gewalt

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In den VDI nachrichten vom 23.11.2007 erschien unter dem Titel "Die Ingenieure des Jihad" ein Artikel über die Untersuchung britischer Wissenschaftler zu einem scheinbar eigenartigen Phänomen: der Anteil an Ingenieuren innerhalb radikaler islamischer Gruppen ist wesentlich höher, als im normalen Bevölkerungsdurchschnitt. Im Artikel werden hierfür die folgenden Gründe genannte:

  1. Ingenieure gehören eher dem konservativen Spektrum an
  2. Widersprüche und Ambivalenzen werden von Ingenieuren eher als illegitim angesehen
  3. Ingenieure neigen dazu, für komplexe gesellschaftliche Probleme einfache Erklärungsmuster zu suchen
  4. unter Ingenieuren findet sich eine deutlicher ausgeprägte Religiosität
  5. Ingenieure in islamischen Ländern gehören zwar zur Bildungselite ihrer Staaten, haben dort aber kaum Chancen, sich zu entwickeln
  6. Ingenieure in islamischen Ländern erleben permanent die scheinbar überlegene Leistungsfähigkeit der westlichen Industriestaaten auf technischem Gebiet

Es ist nicht verwunderlich, wenn sich gerade Ingenieure in islamischen Ländern einer (vermeintlichen) Kränkung durch den Westen ausgesetzt sehen - und gekränkte Menschen neigen selten zu ausgewogenem, bedächtigem Handeln.

Die Erkenntnis, dass Ingenieure anscheinend leichter zu radikalisieren sind als andere Bevölkerungsgruppen, zeigt, dass Menschen, die sich mit "Sachen" beschäftigen, deshalb nicht automatisch "sachlich" und rational handeln. Ingenieure sind nicht automatisch bessere Menschen, nur weil sie technische Zusammenhänge verstehen. Aus scheinbarer Nüchternheit kann durchaus brutale Unmenschlichkeit folgen. Und das dürfte unabhängig vom kulturellen Hintergrund gültig sein - wie deutsche Ingenieure tausendfach im 1000-jährigen Reich Hitlers bewiesen haben. Ohne deren begeisterte Mitwirkung im Dienst der "Sache" wären viele der Grausamkeiten dieser Zeit nicht so einfach möglich gewesen. Konzentrationslager mussten geplant und gebaut werden: von Ingenieuren und Architekten. Da war es mit der Verantwortung der Ingenieure nicht weit her.

Ein leichter Größenwahn findet sich bei vielen Ingenieuren auch dann, wenn sie sich nicht als religiöse oder politische Heilsbringer hervortun. Unzählige Großprojekte zeugen vom Drang der Wissenschaftler und Ingenieure die Menschheit mit ihren "Lösungen" zu beglücken. Immer wieder wurde und wird versucht, menschliche Probleme mit "sauberen" technischen Lösungen in den Griff zu bekommen. Im Zweifel wird dann das Problem auch schon mal einfach weggesprengt - ganz im Geiste des Jihad.


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