Amok
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Es wundert immer wieder, dass es in unserer rationalen, wissenschaftlich dominierten Welt zu plötzlichen Ausbrüchen zerstörerischer Gewalt ohne nachvollziehbaren Nutzen kommt: Amokläufer töten wahllos hilflose Mitmenschen. Ganze Gesellschaften werfen sich in die Arme von Populisten und Brachialpolitikern, in der Hoffnung, durch die Zerstörung des Bestehenden die Zukunft für Neues zu öffnen.
Warum tun sie das?
Die Welt ist immer wieder ratlos - zu Recht? Hat nicht mancher von uns schon einmal den selbstzerstörerischen Impuls gespürt alles um sich herum zu zerschlagen, wenn wir ohnmächtig einer Demütigung ausgesetzt sind? Wer kennt nicht das Kind in sich, das voller Wut das geliebte Spielzeug zertrümmert - um anschließend über die eigene Tat zu verzweifeln. Wie oft haben Staaten den Untergang billigend in Kauf genommen - nur um in einem sinnlosen Krieg die vermeintliche nationale "Ehre" zu retten. Amok - das ist eine sehr simple Strategie von Lebewesen: wenn du keine Optionen mehr hast (oder glaubst zu haben), wüte und zerstöre alles um dich herum! Dann besteht zumindest eine geringe Chance für eine neue Option.
Amok I
Die Britten sind gerade (2016) auf moderate Weise Amok gelaufen. Im Glauben an die vermaledeite Bevormundung durch die EU-Bürokratie haben sie alles hingeschmissen und wollen aus der europäischen Gemeinschaft austreten. Welche Souveränität sie dabei in einer globalisierten Welt bewahren wollen, ist wahrscheinlich nicht mal den Britten selbst klar. Dass die Ungerechtigkeiten in ihrem Land viel besser in einer größeren, solidarischen Gemeinschaft bekämpft werden könnten haben sie nicht erkannt. Jetzt haben sie sich der eigenen Elite, großen Konzernen und anderen Weltmächten ausgeliefert, die ihnen zeigen werden, wie "souverän" sie sind.
Amok II
Die US-Amerikaner haben 2016 tatsächlich Donald Trump zum Präsidenten gewählt.
Amok |||
April 2017 In der Türke wurde in einem Referendum die präsidiale Alleinherschaft Erdogans durch "Volkeswille" bestätigt. Wir wählen unsere Despoten selbst!