Phantasie

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Aber Achtung: Die Kohärenz und Plausibilität unserer Phantasiegemälde ist ein Trugbild. Obwohl es so detailreich erscheint, bildet es nur einen winzigen Teil der Wirklichkeit ab. So bunt und reichhaltig unsere Phantasien sein mögen - sie sind unendlich weit von der Fülle der Wirklichkeit entfernt. Das ist die [[kognitives Spiegelbild|kognitive Täuschung]], der wir immer wieder erliegen. Wir können uns die schönsten Zukünfte ausmalen - und übersehen dabei die riesigen weißen Stellen, die unsere Phantasie nicht zu füllen vermag. Erst wenn wir diese erdachten Welten mit Gewalt, technischem Können und viel Geduld in die Wirklichkeit zerren, treten die übersehenen Details grausam zu Tage. Plötzlich werden aus "Smart Cities" unmenschliche Betonwüsten umgeben von verdreckten und chaotischen Slums. Aus unendlicher Energie für die Zukunft wird endlos strahlender Müll. Aus unverwüstlichen ästhetischen Objekten wird Plastikmüll in unseren Meeren.
Aber Achtung: Die Kohärenz und Plausibilität unserer Phantasiegemälde ist ein Trugbild. Obwohl es so detailreich erscheint, bildet es nur einen winzigen Teil der Wirklichkeit ab. So bunt und reichhaltig unsere Phantasien sein mögen - sie sind unendlich weit von der Fülle der Wirklichkeit entfernt. Das ist die [[kognitives Spiegelbild|kognitive Täuschung]], der wir immer wieder erliegen. Wir können uns die schönsten Zukünfte ausmalen - und übersehen dabei die riesigen weißen Stellen, die unsere Phantasie nicht zu füllen vermag. Erst wenn wir diese erdachten Welten mit Gewalt, technischem Können und viel Geduld in die Wirklichkeit zerren, treten die übersehenen Details grausam zu Tage. Plötzlich werden aus "Smart Cities" unmenschliche Betonwüsten umgeben von verdreckten und chaotischen Slums. Aus unendlicher Energie für die Zukunft wird endlos strahlender Müll. Aus unverwüstlichen ästhetischen Objekten wird Plastikmüll in unseren Meeren.
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Viele unserer Fähigkeiten finden sich bereits in Lebewesen, die [[Evolution|stammesgeschichtlich]] weit von uns entfernt sind: das Sehen, Riechen und Hören von Fischen - das Sprechen bei Vögeln - das Treffen von Entscheidungen bei fast allen höheren Lebewesen - das Planen und strategische Handeln bei Wölfen und Delphinen - und Empathie bei Affen. Aber nur der Mensch scheint in der Lage, die Welt nicht nur wahrzunehmen und zu interpretieren sondern neue Welten mit eigenen Regeln zu erschaffen. Aber um dies zu können benötigt er all die anderen unterlagerten Fähigkeiten, die er in seinen wunderbaren Geschichten über sich selbst ausblendet.
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Viele unserer Fähigkeiten finden sich bereits in Lebewesen, die [[Evolution|stammesgeschichtlich]] weit von uns entfernt sind: das Sehen, Riechen und Hören von Fischen - das Sprechen bei Vögeln - das Treffen von Entscheidungen bei fast allen höheren Lebewesen - das Planen und strategische Handeln bei Wölfen und Delphinen - und [[Empathie und Gleichheit]] bei Affen. Aber nur der Mensch scheint in der Lage, die Welt nicht nur wahrzunehmen und zu interpretieren sondern neue Welten mit eigenen Regeln zu erschaffen. Aber um dies zu können benötigt er all die anderen unterlagerten Fähigkeiten, die er in seinen wunderbaren Geschichten über sich selbst ausblendet.
=Phantasie  und Erinnerung=
=Phantasie  und Erinnerung=

Version vom 07:58, 3. Mai 2019

Was zeichnet den Menschen gegenüber den Tieren aus? Forschung und Technik zeigen uns, dass Tiere mehr können, als wir in unserer Überheblichkeit dachten - und sie werden uns in Zukunft immer neue Erkenntnisse über unser Denken offenbaren. Trotzdem bleibt da eine Differenz, die wir spüren, aber nicht wirklich benennen können.

Vielleicht kann uns der Begriff der "Phantasie" weiterhelfen. Menschen können Dinge unabhängig von der realen Umgebung imaginieren. Sie können sich Ideen, Bilder, Geschichten und ganze Welten ausdenken. Das menschliche Gehirn besitzt die Fähigkeit zur Simulation seiner selbst. Wir wissen, dass Tiere planvoll handeln können. Sie können Strategien entwickeln und ändern. Aber wir wissen nicht, ob oder wie sie Wirklichkeit vorwegnehmen können. Erzählen sich Delphine Geschichten? Kann sich ein Schimpanse etwas vorstellen?

Das besondere des Menschen scheint mir nicht in seiner Intelligenz zu liegen, sondern in seiner Fähigkeit zur differenzierten Phantasie. Seine Gedanken und imaginären Bilder sind voller Details und wir sind sogar in der Lage, uns auf ein Detail unserer Phantasie zu konzentrieren. Wir benötigen nicht das reale Objekt - es genügt ein Objekt unserer Phantasie.

Aber Achtung: Die Kohärenz und Plausibilität unserer Phantasiegemälde ist ein Trugbild. Obwohl es so detailreich erscheint, bildet es nur einen winzigen Teil der Wirklichkeit ab. So bunt und reichhaltig unsere Phantasien sein mögen - sie sind unendlich weit von der Fülle der Wirklichkeit entfernt. Das ist die kognitive Täuschung, der wir immer wieder erliegen. Wir können uns die schönsten Zukünfte ausmalen - und übersehen dabei die riesigen weißen Stellen, die unsere Phantasie nicht zu füllen vermag. Erst wenn wir diese erdachten Welten mit Gewalt, technischem Können und viel Geduld in die Wirklichkeit zerren, treten die übersehenen Details grausam zu Tage. Plötzlich werden aus "Smart Cities" unmenschliche Betonwüsten umgeben von verdreckten und chaotischen Slums. Aus unendlicher Energie für die Zukunft wird endlos strahlender Müll. Aus unverwüstlichen ästhetischen Objekten wird Plastikmüll in unseren Meeren.

Viele unserer Fähigkeiten finden sich bereits in Lebewesen, die stammesgeschichtlich weit von uns entfernt sind: das Sehen, Riechen und Hören von Fischen - das Sprechen bei Vögeln - das Treffen von Entscheidungen bei fast allen höheren Lebewesen - das Planen und strategische Handeln bei Wölfen und Delphinen - und Empathie und Gleichheit bei Affen. Aber nur der Mensch scheint in der Lage, die Welt nicht nur wahrzunehmen und zu interpretieren sondern neue Welten mit eigenen Regeln zu erschaffen. Aber um dies zu können benötigt er all die anderen unterlagerten Fähigkeiten, die er in seinen wunderbaren Geschichten über sich selbst ausblendet.

Phantasie und Erinnerung

Sind Phantasie und Erinnerung vielleicht nur 2 Ergebnisse der gleichen neuronalen Vorgänge? Wie können wir Phantasie von Erinnerung unterscheiden? Ist es nicht effizienter, mit Hilfe der Phantasie in fremde Welten zu reisen, als ganz real mit gigantischem Energie- und Materialaufwand? Wie sehr unterscheidet sich die Vorstellung einer Reise von der Erinnerung an eine Reise? Nur der reale Augenblick hat die Fülle und Reichhaltigkeit an Empfindungen, die weder von Phantasie, noch von Erinnerung erreicht werden können.

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