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'''Zur Frage des Islams''' | '''Zur Frage des Islams''' | ||
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»Gut, sagt man, und der Moslem sagt es selbst, der Moslem soll auch nicht als Moslem, nicht weil er Moslem ist, nicht weil er ein so treffliches allgemein menschliches Prinzip der Sittlichkeit hat, emanzipiert werden, der Moslem wird vielmehr selbst hinter dem Staatsbürger zurücktreten und Staatsbürger sein, trotzdem daß er Moslem ist und Moslem bleiben soll; d.h., er ist und bleibt Moslem, trotzdem daß er Staatsbürger ist und in allgemeinen menschlichen Verhältnissen lebt: sein islamisches und beschränktes Wesen trägt immer und zuletzt über seine menschlichen und politischen Verpflichtungen den Sieg davon. Das Vorurteil bleibt, trotzdem daß es von allgemeinen Grundsätzen überflügelt ist. Wenn es aber bleibt, so überflügelt es vielmehr alles andere.« »Nur sophistisch, dem Scheine nach, würde der Moslem im Staatsleben Moslem bleiben können; der bloße Schein würde also, wenn er Moslem bleiben wollte, das Wesentliche sein und den Sieg davontragen, d.h., sein Leben im Staat würde nur Schein oder nur momentane Ausnahme gegen das Wesen und die Regel sein.« . . . | »Gut, sagt man, und der Moslem sagt es selbst, der Moslem soll auch nicht als Moslem, nicht weil er Moslem ist, nicht weil er ein so treffliches allgemein menschliches Prinzip der Sittlichkeit hat, emanzipiert werden, der Moslem wird vielmehr selbst hinter dem Staatsbürger zurücktreten und Staatsbürger sein, trotzdem daß er Moslem ist und Moslem bleiben soll; d.h., er ist und bleibt Moslem, trotzdem daß er Staatsbürger ist und in allgemeinen menschlichen Verhältnissen lebt: sein islamisches und beschränktes Wesen trägt immer und zuletzt über seine menschlichen und politischen Verpflichtungen den Sieg davon. Das Vorurteil bleibt, trotzdem daß es von allgemeinen Grundsätzen überflügelt ist. Wenn es aber bleibt, so überflügelt es vielmehr alles andere.« »Nur sophistisch, dem Scheine nach, würde der Moslem im Staatsleben Moslem bleiben können; der bloße Schein würde also, wenn er Moslem bleiben wollte, das Wesentliche sein und den Sieg davontragen, d.h., sein Leben im Staat würde nur Schein oder nur momentane Ausnahme gegen das Wesen und die Regel sein.« . . . | ||
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Version vom 04:06, 10. Sep. 2007
Moderne Textverarbeitungsprogramme erlauben es, Texte nach beliebigen Begriffen zu durchsuchen und diese durch neue Begriffe zu ersetzen. Dies widerfuhr auch dem folgenden Text. Der ursprüngliche Text ist schon etwas älter und beschäftigt sich mit einer anderen gesellschaftlichen Minderheit in in Deutschland. Er zeigt, dass die Fragen zum Umgang mit Minderheiten nicht neu sind - und das wir bis heute keine adäquate Antwort darauf gefunden haben. Vielleicht ist es auch vermessen, eine solche Antwort zu suchen und es geht am Ende nur darum, allzu große gegenseitige Respektlosigkeiten und Ignoranz zu vermeiden.
ZITAT:
Bei dem Text handelt es sich um einen Ausschnitt aus einem Originaltext von Karl Marx. Er ist eine Kritik an Bruno Bauer (Mr. *): »Die Judenfrage«. Braunschweig 1843. In diesem Textausschnitt wurden alle Hinweise auf die jüdische Religion durch sinngemäße Hinweise auf den Islam ersetzt.
Marx: Zur Judenfrage. Marx/Engels: Ausgewählte Werke, S. 427 (vgl. MEW Bd. 1, S. 347 ff.) [1]